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Traumhafte winterliche Reiseziele in Schweden

Polarlichter - Aurora borealis

Schweden ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert (gut, der November ist vielleicht schwierig), wobei jede Jahreszeit ihren ganz eigenen Reiz hat. Jetzt werden die Tage kürzer und die Temperaturen fallen zum Teil schon unter den Gefrierpunkt. An manchen Orten gab es schon den ersten Schnee und auch andernorts im nördlichen und mittleren Schweden wird es bald schneien. Schweden im Winter entfaltet eine ganz eigene Aura. Aber wo kann man sie besonders gut erleben?

Richtig schön wird es im schwedischen Winter natürlich, wenn Schnee liegt, an den kurzen Tagen die Sonne von einem blauen Himmel scheint und die Seen zugefroren sind. Wenn dann nachts auch noch die Nordlichter über den Himmel tanzen, ist es perfekt.

Klar ist aber auch, dass der Winter in Schweden nicht immer und überall so ist. An der Westküste habe ich schon Winter erlebt, in denen die Sonne wochenlang hinter einer grauen Wolkendecke verborgen war, keine Schneeflocke fiel und ein beständiger eisiger Wind unter die Klamotten kroch. In Småland habe ich schon Weihnachten erlebt, die einfach nur trist grau-matschig waren. Aber ich habe eben auch diese herrlichen Winter erlebt, vor allem während meiner Zeit in Falun. Da lag seit Ende November Schnee, die Tage waren zwar kurz, meist aber strahlend klar, und auf den zugefrorenen Seen konnte man Schlittschuh (långfärdsskridskor) fahren. Traumhaft!

Wenn du deinen Urlaub in Schweden im Winter planst, dann ist die Wahl des Ortes also entscheidend. Willst du garantiert Schnee, musst du in die nördliche Hälfte des Landes (und dann am besten nicht an die Küste). Und das Zweite, was wichtig ist: Freue dich auf herrliche Wintertage, sei aber nicht enttäuscht, wenn es doch grauer oder regnerischer wird als erwartet. Es gibt keine Garantie für herrliche Tage.

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Nordic - Urlaub in Schweden

Es gibt freilich unzählige Orte in Schweden, in denen du den Winter richtig schön verbringen oder wo du tolle Dinge erleben kannst. Ein paar solcher Orte habe ich für dich ausgesucht:

1. Eishotel in Jukkasjärvi

Das Eishotel in Jukkasjärvi ist natürlich der Klassiker unter den winterlichen Reisezielen in Schweden. Seit 1989 entsteht es jedes Jahr aufs Neue und wird von Künstlern aus aller Welt aus Eis und Schnee gestaltet. Das Eis wird aus dem zugefrorenen Teil des Flusses Torne älv genommen. Jukkasjärvi liegt 200 Kilometer nördlich des Polarkreises in der Nähe von Kiruna und ist dadurch relativ leicht erreichbar.

Die Zimmer im Eishotel sind meist ab Mitte Dezember bis ca. Mitte April buchbar. Die Räume des eisigen Hotels sind mit Eisskulpturen dekoriert und mit speziellen Schlafsäcken, Fellen und Decken für die Kälte ausgestattet. Neben dem Hotelbetrieb gibt es eine Eisbar, eine Eiskapelle und zahlreiche Aktivitäten wie Hundeschlittenfahrten oder Schneemobiltouren. Interessant ist eine Führung, bei der man mehr über Bau und Geschichte des Hotels erfährt. In klaren Nächten lassen sich hier oft auch Polarlichter am Himmel beobachten. Wer nicht in Eiseskälte schlafen will, der kann sich auch ein Zimmer im Warmen buchen, das gibt es mittlerweile auch ganzjährig im Icehotel.

Sicher, ein Schnäppchen ist das Hotel nicht, aber eine Nacht hier zu verbringen, ist eben auch ein einzigartiges Erlebnis. Beispiel: Ein Zweitagespaket für zwei Personen, bei dem man eine Nacht im eisigen Hotel und eine Nacht im Warmen verbringt, inklusive Frühstück, einem Eisabendessen und einer Hundeschlittentour, kostet um die 2500 Euro.

Icehotel Eishotel Jukkasjärvi
Yesterday’s Tomorrow, Corban Warrington & Daniel Afonso, ICEHOTEL 35, Photo Asaf Kliger

2. Aurora Sky Station Abisko

Hoch oben über Abisko im äußersten Norden Schweden befindet sich die Aurora Sky Station, nach Worten der Betreiber der weltbeste Ort, um Nordlichter zu beobachten. Mit dem Sessellift geht es hinauf auf den Nuolja. Hier oben gibt es keine Lichtverschmutzung. Die Luft ist zudem trocken. Wenn dann die Nacht klar ist, sind die Chancen auf Nordlichter besonders hoch. Aber auch am Ende des Winters und zu Beginn des Frühlings, wenn noch reichlich Schnee liegt, aber es wieder heller wird, ist ein Besuch hier oben top. Dann sieht man vielleicht keine Nordlichter mehr, kann aber die fantastische Aussicht über den Torneträsk bis hinüber zu den Lapporten genießen. Ein Winter-Wonderland, wie man es sich träumt, das sie da unter einem ausbreitet.

Polarlichter - Aurora borealis
Aurora borealis – Polarlichter, in Abisko besonders wahrscheinlich

3. Arctic Bath, Harad

Das kleine Dörfchen Harads in Lappland nördlich von Luleå ist vor allem bekannt für das Treehotel, in dem man wie in einem Vogelnest hoch oben in den Bäumen übernachten kann. Am Luleälven befindet sich aber ein weiteres Highlight-Hotel: das Arctic Bath. Neben Unterkünften an Land verfügt das Hotel auch über schwimmende Zimmer, die eine kleine Veranda haben, über die man direkt in den Fluss eintauchen kann. Im Winter schwimmen diese Hütten nicht, sondern sie sind festgefroren. Zwischen diesen Hütten befindet sich – ebenfalls auf dem Wasser – ein Gebäude, das von außen aussieht wie ein riesiges Vogelnest. In dessen Mitte ist ein Loch im Eis. Hier dar, wer will, eisbaden. Daneben verfügt das Hotel über verschiedene Saunen und heiße Bäder, sodass man nach dem Eisbaden wieder warm wird. Das Hotel bietet auch die unterschiedlichsten Winteraktivitäten an wie Hundeschlittenfahrten, Eisfischen, Schneeschuhwandern, Schneescootertouren und Nordlichtbeobachtungen.

Billig ist das Ganze aber nicht: Für eine Nacht in einer der schwimmenden bzw. festgefrorenen Hütten zahlt man zu zweit gute 1000 Euro pro Nacht.

4. Luleå und Gammelstaden

Luleå liegt ganz oben am Bottnischen Meerbusen. Im Winter friert das Meer zu und eröffnet so viele Möglichkeiten, den Winter entweder wandernd auf dem Eis oder Schlittschuh fahrend zu verbringen. Um die Gültzauudee herum vom Norra zum Södra Hamn wird jedes Jahr eine etwa zehn Kilometer lange Eisbahn präpariert, auf der man iceskaten kann (långfärdsskridskoåkning). Luleå ist aber auch ein guter Ort zum Eisangeln und zum Beobachten von Nordlichtern.

Zum UNESCO-Welterbe gehört Gammelstaden, die historische Kirchstadt mit ihren über 400 roten Holzhäusern, die etwas nördlich vom heutigen Luleå liegt. Gammelstaden ist das ganze Jahr über ein Highlight, im Winter, wenn Schnee liegt, aber besonders schön anzusehen. Und das nicht nur wegen des Weihnachtsmarktes, den es hier gibt.  

Gammelstaden, Luleå
Gammelstaden, hier ohne Schnee

Auch Ausflüge auf die Schäreninseln sind im Winter möglich. Dann vielleicht sogar noch unkomplizierter als im Sommer, denn es werden Eisstraßen vorbereitet, auf denen man mit dem Auto auf die Schären fahren kann – wer sich traut. Welche Wege präpariert werden, das variiert von Jahr zu Jahr.

5. Aurora Safari Camp Gunnarsbyn

Mitten im Nirgendwo nördlich von Luleå am See Gunnarsbyträsket liegt das kleine Dorf Gunnarsbyn. Hier inmitten der Einsamkeit und traumhafter Natur befindet sich das Aurora Safari Camp. Es verfügt über fünf Hütten, die modern sind, vom Äußeren aber an Tipis erinnern. Manche haben ein Glasdach, sodass man Polarlichter ganz bequem vom Bett aus beobachten kann. Hier im Camp zu übernachten ist also ein Winter-Glamping-Erlebnis. Das Camp ist aber richtig teuer. Die Winterpreise für zwei Personen starten bei über 17000 SEK, also mehr als 1500 Euro. Dafür ist dann das Equipment für Schneeschuhwanderungen, Fatbike-Touren und Langlauftouren inklusive.

6. Der Wintermarkt von Jokkmokk

Dieser Markt hat wirklich eine lange Tradition. 2026 wird das zum 421. Mal stattfinden. Jedes Jahr Anfang Februar lockt er Besucher aus aller Welt in den Norden Schwedens nach Jokkmokk. Im Fokus steht vor allem die samische Kultur und samisches Kunsthandwerk sowie traditionelle Speisen und Musik. Höhepunkte sind sicherlich die Rentier- und Hundeschlittenrennen. Der Markt selbst hat von 10 bis 18 Uhr geöffnet, aber abends gibt es eine Reihe weiterer Veranstaltungen, Vorträge, Tanz uvm.

2026 findet der Markt vom 5.-7. Februar statt.

7. Ski-Mekka Åre

Åre in Jämtland ist das bekannteste und größte Skigebiet Schwedens, in das tausende Schwedinnen und Schweden Jahr für Jahr pilgern. Vor allem Alpin-Skifahrer und Snowboarder kommen in Åre voll auf ihre Kosten. Mit der Seilbahn geht es hinauf auf den Åreskutan, der eine fantastische Aussicht über das Umland bietet. Mehrere sehr anspruchsvolle Pisten führen von hier ins Tal, aber es gibt natürlich auch einfachere Abfahrten. Das Skigebiet hat insgesamt 91 Abfahrten und 47 Lifte. Da ist für jeden, der gerne Ski fährt, etwas dabei. Unten im Ort ist im Winter meist die Hölle los: In mehreren Geschäften kann man shoppen, Restaurants, Cafés und Bars laden zum Essen und Feiern ein. Und ja, auch wer Après-Ski mag, wird hier nicht enttäuscht.

Der große Pluspunkt an Åre ist, dass es relativ leicht erreichbar ist – mit dem Auto, mit dem Flugzeug und auch mit der Bahn. Meist ziemlich volle Nachtzüge bringen die Skibegeisterten in die Berge Jämtlands.

8. Himmelfjäll, die neuen Abfahrten in Idre

Das Himmelfjäll bei Idre im nördlichen Dalarna ist eines der jüngsten Skigebiete Schwedens und daher momentan noch so etwas wie ein Geheimtipp. Es zeichnet sich durch familienfreundliche Pisten, moderne Liftanlagen und eine entspannte Atmosphäre aus. Die Anlagen sind sehr neu und bieten sowohl Anfängern als auch fortgeschrittenen Skifahrern jede Menge Abwechslung. Besonders Kinder kommen im Himmelfjäll auf ihre Kosten, da viele Pisten und Aktivitäten speziell für Familien konzipiert wurden.

Himmelfjäll Idre Schweden
Das jüngste Skigebiet Schwedens: das Himmelfjäll bei Idre in Dalarna; Foto: Himmelfjäll Idre

24 Abfahrten und 10 Lifte warten auf die Besucher. Die längste Piste ist 3,2 Kilometer lang. Im nördlichen Dalarna im Fjäll kann man momentan noch von sicherem Schnee bis in den Frühling hinein rechnen.

Das Himmelfjäll ist aber nicht nur etwas für Abfahrtskifahrer; es gibt in der Umgebung zahlreiche Langlaufloipen, Anbieter für Hundeschlittentouren und Wege für Winterwanderungen. Das Schöne am Idrefjäll: Direkt in den Skigebieten ist schon einiges los, aber man muss nur ein wenig von ihnen auf Langlaufskiern oder wandernd weg und schon ist man in herrlicher ruhiger und unberührter Natur.

9. Tomteland bei Mora

Tomteland ist ein Weihnachtspark am Gesundaberget in der Nähe von Mora in Dalarna und ein Paradies für Familien mit Kindern. Hier dreht sich alles um den schwedischen Weihnachtsmann (Tomte) und seine magische Welt. Über das weitläufige Gelände verteilt finden sich verschiedene Themenhäuser, Werkstätten und Spielplätze. Während der Wintermonate wird das Areal liebevoll geschmückt, erstrahlt von tausend Lichtern und bietet zahlreiche Aktivitäten wie Schlittenfahrten, Bastelstunden und Theatervorstellungen. Kinder können dem Weihnachtsmann persönlich begegnen und an Mitmachaktionen teilnehmen.

Inzwischen ist aus Tomteland ein Sagenpark geworden, der auch im Sommer bespielt wird und daher ganzjährig geöffnet ist. In der Vorweihnachtszeit, wenn es um Weihnachten und den Tomte geht, ist es aber am schönsten.

Geöffnet ist es in der Vorweihnachtszeit an vielen, aber nicht an allen Tagen von 10-16 Uhr. Kinder bis 12 Jahre zahlen 360 SEK, Jugendliche und Erwachsene 450 SEK.

10. Langlauf- und Schlittschuhfahren in Falun

Falun ist die zentrale Stadt in Dalarna und bekannt – neben der Kupfergrube – als Wintersportort. Oben bei Lugnet stehen die zwei großen Skisprungschanzen und direkt daneben befindet sich das Langlauf- und Biathlonstadion, das für alle zugänglich ist, wenn nicht gerade eine Veranstaltung stattfindet. Hier gibt es ein weit verzweigtes Netz an präparierten Loipen, sodass für jeden etwas dabei ist – von der kurzen Runde bis zur mehreren Kilometer langen Loipe, von einfachen Touren bis zu sehr anspruchsvollen.

Falun im Winter
Falun im Winter

Daneben ist Falun aber auch noch bekannt, weil es besonders gute Bedingungen für långfärdsskridskor, die Schlittschuhe für die lange Strecke, hat. Wenn der See Runn im Süden der Stadt zugefroren ist, werden hier mehrere Strecken präpariert, sodass man zehn Kilometer und mehr auf dem Eis fahren kann.

Falun ist für all jene ein besonders empfehlenswertes Winterziel, die nicht unbedingt den Trubel eines Skigebiets wollen, aber die Vorzüge einer Stadt genießen und dennoch Wintersport betreiben wollen.

11. Wolfstour in Kloten

Das Naturreservat Malingsbo-Kloten an der Grenze von Örebro län und Dalarna ist eine richtige Wildnis. Elche zu sehen, ist hier keine Seltenheit, und es leben auch zwei Wolfsrudel in der Gegend. Das Outdoor-Unternehmen Nordic Discovery bietet in Kloten im Winter zwischen Mitte Januar und Mitte März Wolfstouren an. Dabei ist man an zwei Tagen mit Schneeschuhen unterwegs in der verschneiten Wildnis, begleitet von einem Guide.

Von diesen erfahrenen Wildnisführern lernt man viel über das Verhalten und den Lebensraum der Wölfe – und natürlich übers Spurenlesen. Denn dass man tatsächlich einen Wolf zu Gesicht bekommt, ist bei den scheuen Tieren eher unwahrscheinlich, aber wenn Schnee liegt, können die Spuren eben leicht gelesen werden. Übernachtet wird dann in einer warmen Hütte, ehe es am nächsten Tag wieder nach draußen geht.

In der Zeit von Mitte Januar bis Mitte März immer samstags und sonntags, mit Verpflegung und Ausrüstung 4350 SEK pro Person (3850 SEK für Kinder unter 15 Jahren).

Wohin verschlägt es dich am liebsten im schwedischen Winter? Hast du Tipps für ganz besonders schöne Wintererlebnisse? Dann hinterlasse gerne einen Kommentar oder schicke eine Mail an Elchkuss!

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