Eine klare Bildsprache, faszinierendes Licht, gedämpfte Farben, eine unglaubliche Ruhe – keine Frage, Sebastian Svanborg (sebastian_svanborg) hat seinen Stil gefunden. Beim Betrachten der Fotos des schwedischen Instagrammers überkommen mich zwei Dinge: eine Sehnsucht, augenblicklich selbst nach Södermanland, der Heimat von Sebastian Svanborg, zu reisen, und die Bestätigung einer alten Gewissheit: Schweden ist verdammt schön.
Wir haben uns mit ihm über seine Heimat und die Fotografie unterhalten.
Wie würdest du dich selbst als Fotograf beschreiben?
Am wohlsten fühle ich mich, wenn ich mich selbst Naturfotograf nenne. Aber ich liebe es, alles Mögliche zu fotografieren, weshalb ich wohl ziemlich vielseitig beim Fotografieren bin. Ein Traum ist es, besser im Storytelling zu werden und zu meinen Bildern Reportagen zu machen. Je mehr ich fotografiere, desto mehr verstehe ich, dass es so viel mehr ist, als nur schöne Bilder zu machen: Ich will eine Geschichte erzählen.
Wie würdest du deinen Bildstil beschreiben? Wie sieht dein roter Faden aus?
Ich würde sagen, dass das Licht mein roter Faden ist. Ich fotografiere sehr selten, wenn das Licht nicht gut ist. Gegenlicht ist etwas, an dem ich hängen geblieben bin. Mit Silhouetten zu arbeiten, ist spannend. Auch Nebel im Zusammenspiel mit Morgenlicht fasziniert mich. Wenn ich das mit schöner Natur oder wilden Tieren kombinieren kann, dann fühl ich mich am wohlsten.
Du fotografierst vor allem die schwedische Landschaft. Was fasziniert dich an der Natur in Schweden besonders?
Ich bin in der Stadt Oxelösund aufgewachsen. Sie liegt an der Ostküste, etwa hundert Kilometer südlich der Hauptstadt. Wir haben fantastische Schären, die enorm variantenreiche Kompositionen im Angebot haben. Aber ich fahre auch oft hier in der Gegend ins Landesinnere in den Södermanlands län. Dort gibt es sehr abwechslungsreiche Natur mit vielen wilden Tieren wie Elchen, Rehen, Hirschen, Damwild und einem bunten Vogelleben. Für mich persönlich haben das Licht und die Verhältnisse einen höheren Stellenwert als unterschiedliche Plätze.
Zu welcher Zeit bzw. Jahreszeit fotografierst du am liebsten?
Ich mag alle Jahreszeiten. Alle haben ihren Charme. Aber frühe Morgenstunden ziehe ich vor. Da ist der Mensch noch nicht aufgewacht und die Natur wirkt unberührt. Für gewöhnlich ist das Licht in genau dieser Zeit am besten.
Gibt es einen Platz, einen Ort oder ein Gebäude, das du liebst zu fotografieren und zu dem du immer wieder zurückkehrst?
Wie ich vorhin beschrieben habe, suche ich meist nicht nach Plätzen, sondern ich bin hinter dem Licht und spannenden Verhältnissen hinterher. Meistens fahre ich raus und suche nach Nebel und Stimmungen, weniger nach Orten, von denen ich weiß, dass sie schön sind.
Kannst du einen bestimmten Ort in Schweden empfehlen, an dem man toll fotografieren kann?
Södermanland ist fantastisch schön im Frühling und Sommer. Am besten in den frühen Morgenstunden. Mit Garantie kann ich viel Wild versprechen.
Welche Ausrüstung verwendest du? Gibt es etwas in deiner Fototasche, ohne das du nicht auskommen magst?
Ich benutze eine Nikon D810* und Sigma Objektive. Ohne mein 70-200mm-Objektiv würde ich nicht zurechtkommen. Mit ihm fotografiere ich definitiv am meisten. Auf der Einkaufsliste steht bereits seit längerem ein Teleobjektiv mit Festbrennweite, aber das ist teuer, weshalb es warten muss.
Vielen Dank für das Interview!
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Fotos: Alle Fotos in diesem Artikel stammen von Sebastian Svanborg.
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