Keine guten Nachrichten für die Menschen in Fagersta und Norberg. Es sind Nachrichten, die an die Pandemie-Zeiten mit Ausgangssperren und Verboten erinnern. Spazierengehen im Wald? Verboten. Den Hund frei laufen lassen? Verboten. Im Wald arbeiten? Verboten. Jagen? Verboten. Im Gegensatz zur Corona-Pandemie ist es jetzt aber nicht problematisch, andere Menschen zu treffen, sondern in den Wald zu gehen. Der Wald, der während der Pandemie ein Zufluchtsort gewesen war. Grund dafür ist die afrikanische Schweinepest, die hier in der Region unter Wildschweinen ausgebrochen ist.
Ende August 2023 wurde in der Nähe von Fagersta in Västmanland, nicht weit von der Grenze zu Dalarna, ein totes Wildschwein gefunden. Proben ergaben, dass das verendete Tier an der afrikanischen Schweinepest erkrankt war – eine sehr ernstzunehmende Krankheit, die sich schnell überträgt. In den darauffolgenden Tagen wurden weitere Funde gemacht. Erst heute, am 9. September, kamen zwei weitere positive Fälle hinzu.
Die Schweinepest ist zum ersten Mal in Schweden aufgetaucht. Noch ist sie auf die Region rund um Fagersta begrenzt. Das SVA, das staatliche Veterinäramt, warnt aber: „So lange es ein lebendes Wildschwein oder einen Kadaver gibt, das/der ansteckend ist, kann sich der Erreger weiterverbreiten“, so Karl Ståhl von SVA.
Das Problem ist, dass es Jahre dauern kann, bis der extrem widerstandsfähige Erreger ausgerottet ist. Was das auf lange Sicht für die Bewohnerinnen und Bewohner von Fagersta und Umgebung bedeutet, ist noch nicht geklärt.
Absperrung eines 1000 Quadratmeter großen Gebiets
Aktuell sind die Menschen der Region aber mit vielen Verboten konfrontiert. Ein 1000 Quadratkilometer großes Gebiet, das hauptsächlich aus Wald besteht, wurde abgesperrt. Jegliche Aktivitäten in diesem riesigen Gebiet sind verboten: kein Spazierengehen, kein Gassigehen, kein Joggen, kein Langlauf, keine Waldarbeit. Die Auswirkungen auf die Bewohner sind enorm, vor allem für jene, die den Wald bewirtschaften.
Der Erreger der Schweinepest ist zwar für den Menschen ungefährlich, er kann aber vom Wildschwein auf das Hausschwein übertragen werden, was für betroffene Bauern und in direkter Folge für die Nahrungsmittelproduktion verheerende Auswirkungen hätte. Dies gilt es also zu verhindern. Das Virus ist aber ein wahrer Überlebenskünstler und kann beispielsweise auch an Autoreifen überleben. Daher ist die großflächige Absperrung notwendig.
Das Problem: Wildschweine halten sich normalerweise nicht an auf Karten gezogene Linien. Die Wälder in der Region sind groß und zusammenhängend. Dass sich so das Virus weiterausbreitet, ist durchaus wahrscheinlich.
Was bedeutet das für den Urlaub?
Dein Urlaub ganz prinzipiell in Schweden ist vom Auftreten der afrikanischen Schweinepest nicht gefährdet. Wie gesagt, für den Menschen ist das Virus ungefährlich, und bisher ist das Vorkommen auf ein relativ kleines Gebiet in Mittelschweden begrenzt.
Solltest du aber im Herbst in genau dieser Region Urlaub machen wollen, dann kann es sinnvoll sein, sich gut zu informieren und eventuell umzubuchen. Mehr oder weniger alle Aktivitäten außerhalb der Ortschaften sind in der betroffenen Region nicht mehr möglich. Wenn du Pilze sammeln, ein spätsommerliches Bad im See nehmen oder einfach nur ausgedehnte Spaziergänge unternehmen wolltest, dann ist das im betroffenen Gebiet nicht möglich.
Wie lange die Absperrung des Gebiets und die unzähligen Verbote gelten, ist momentan noch nicht abzusehen. Im Internet kursierten bereits Meldungen von einem Jahr, aber das sind momentan – so weit ich es überblicken kann – nur Gerüchte.
Sollte sich die Schweinepest weiter ausbreiten oder sich Regelungen ändern, dann erfährst du von Elchkuss natürlich davon. Du kannst dich auch beim Newsletter anmelden, damit du solche Nachrichten auf keinen Fall verpasst.