Reisen in Schweden mit Rollstuhl

Baden in Schweden mit Rollstuhl

Kommen wir vom Schnee zum Strand. Schweden ist das Land der tausend Seen. An vielen Badeplätzen wurden mittlerweile Rollstuhlrampen angebracht, beispielsweise an der Badestelle Kaffeberget am See in Virserum.

Auch viele Strände am Meer oder an den großen Seen Vänern und Vättern sind entsprechend ausgestattet. So gibt es Rampen am Strand in Halmstad, am Skummeslövsstrand, am Rydebäcks Badplats südlich von Helsingborg und und und. Am Strand von Habo am Vättern kannst du strandgeeignete Rollstühle ausleihen. Diese Info habe ich allerdings nur einem schwedischen Blog entnommen, auf der Homepage des Strands habe ich nichts gefunden; dort steht lediglich, dass der Strand „handikappanpassat“ sei und über eine Rampe verfüge.

Spezialisiert auf Menschen mit Einschränkungen ist das Riberborgs handikappbad bei Malmö. Es liegt direkt am Meeresufer und verfügt über einen Lift und Rampen, um ins Meer zu kommen. Das Bad hat des Weiteren eine Küche mit höhenverstellbaren Anrichten, in der du mitgebrachtes Essen aufwärmen kannst, mehrere behindertengerechte Toiletten und Umkleiden, und bietet zudem verschiedene Aktivitäten und Kurse an. Hier lohnt also definitiv der Besuch – und vorher der Besuch der Webseite, um zu schauen, was so alles angeboten wird.

Südlich von Göteborg lädt das Freibad Lilla Amundöns bad zum Schwimmen ein. Ins Schwimmbecken kannst du über einen Lift oder über eine Rampe gelangen.

Reisen mit Rollstuhl

Wenn du nicht mit dem eigenen Auto unterwegs bist, kannst du mit Rollstuhl auch den Zug oder Fernbusse nutzen. Hier gibt es aber gewisse Einschränkungen.

Reisen mit dem Zug

Einige Züge, vor allem im Nahverkehr, sind inzwischen rollstuhlfreundlich. Sie verfügen über einen Einstieg, der sich auf Höhe des Bahnsteigs befindet, und innerhalb des Zugs über Lifte, um Treppenstufen zu überwinden. Das ist aber nicht bei allen Zügen so!

Bei Zügen von SJ, der schwedischen Eisenbahn, musst du bei der Buchung deiner Reise einen Rollstuhlplatz reservieren. Dann bekommst du auch Hilfe beim Ein- und Ausstieg.

Bei Regionalzügen, in denen keine Rollstuhlplätze buchbar sind, musst du zuvor folgende Nummer anrufen, um dich zu informieren oder eventuell nötige Hilfe zu bestellen: 0046-771-757575

Bahnhöfe sind eigentlich alle mit Aufzug oder Rampen versehen.

Reisen mit Fernbussen:

Mit zusammenklappbarem Rollstuhl ist das Reisen in schwedischen Fernbussen kein Problem. Anders sieht es aus bei großen und schweren Gefährten und wenn man im eigenen Rollstuhl sitzen muss / möchte. Bei Flixbus musst du dich in diesem Fall beispielsweise spätestens 7 Tage vor Abfahrt mit dem Unternehmen in Verbindung setzen.

Reisen in die Schären:

Die Boote in die Schären von Göteborg und Stockholm sind normalerweise rollstuhlgeeignet. Es gibt aber Ausnahmen. Beispielsweise kann es bei Niedrigwasser sein, dass die Rampe an Land sehr steil wird. Manche sehr kleine Boote können zudem keine großen Rollstühle an Bord nehmen.

Daher ist es sinnvoll, wenn du dich vor der Fahrt mit der entsprechenden Reederei in Verbindung setzt. Gerade bei den Booten von Waxholmsbolaget, die hinsichtlich Größe und Ausstattung sehr unterschiedlich ausfallen, ist das empfehlenswert. Hier kannst du einsehen, welche Boote rollstuhlgeeignet sind und wie breit die Rampen sind.

Die Cinderella-Boote von Strömma sind nach Auskunft der Reederei rollstuhlgerecht. Allerdings ist das Restaurant nicht erreichbar. Die Reederei sagt aber, dass in diesem Fall auch woanders ein Extratisch aufgebaut wird und du dort bedient werden kannst.  

Eine ganz spezielle Unterkunft

Bei Hotels, Jugendherbergen, Bread and Breakfasts… gilt: anrufen und nachfragen.

Eine Unterkunft aber möchte ich dir besonders ans Herz legen: das Vandrarhem Fallängetorp bei Sala in Västmanland und hier insbesondere das Haus Mellangården. Es ist ausgestattet mit verstellbaren Betten, einer behindertengerechten Küche, natürlich auch einem entsprechenden Badezimmer. Und: Das Haus verfügt über einen Zoom Uphill, einen geländetauglichen Rollstuhl, mit dem du Ausflüge machen kannst – zoomen, wie die Betreiber es nennen.

Wenn du bei STF, der schwedischen Touristenvereinigung, nach angepassten Häusern suchst, setze bei der Suche im Feld „handikappvänligt“ einen Haken.

Bei der Suche nach einem passenden Campingplatz über die Seite campingsverige.se musst du das Häkchen bei „tillgänglighetsanpassat“ setzen.

Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass ich dir mit diesem Artikel, der mir sehr am Herzen liegt, bei der Planung deines Urlaubs weiterhelfen konnte. Bitte schreibe mir gerne entweder per Mail an elchkuss (@) elchkuss.de oder über die Kommentare, wenn du weitere Tipps hast oder ich etwas im Artikel korrigieren muss.

Ich wünsche dir viel Spaß und unvergessliche Momente – ganz besonders auch in der freien Natur – in Schweden!