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Sensation in Südschweden: Mjällby ist schwedischer Meister 2025

Mjällby AIF - schwedischer Meister 2025

Mjällby AIF hat es tatsächlich geschafft. Am heutigen Montag, 20. Oktober, besiegte der kleine Dorfverein aus Südschweden den traditionsreichen – und deutlich reicheren – IFK Göteborg auswärts mit 2:0. Damit ist Mjällby drei Spieltage vor Schluss schwedischer Meister, Sieger der allsvenskan. Das ist einerseits eine Sensation, andererseits mit Blick auf den Verlauf der Saison keine Überraschung mehr.

Wer Mjällby AIF bei einem Heimspiel im Stadion besuchen will, der muss ans „Ende der Welt“. So bezeichnet jedenfalls der Vereinsvorsitzende des Fußballclubs Mjällby AIF, Magnus Emeus, die Lage des Stadions seines Vereins. Strandvallen heißt es und es liegt auch unmittelbar am Meer in Hällevik südlich von Mjällby. Direkt daneben befindet sich ein Campingplatz, dahinter Weideflächen. 7000 Zuschauer passen in das Stadion, reichlich Platz also für die gerade einmal 1300 Einwohner von Mjällby im südwestlichen Blekinge.

Das Stadion ist klein, nicht besonders schick, aber momentan für Fußballschweden doch der Ort des Interesses. Denn gerade eben krönte sich Mjällby AIF drei Spieltage vor Ende der Saison sensationell zum schwedischen Meister. Wobei die Meisterschaft inzwischen gar nicht mehr so überraschend ist, denn Mjällby befindet sich seit vielen Spieltagen an der Tabellenspitze, ist seit 19 Spieltagen ungeschlagen, stellt die beste Abwehr und den zweitbesten Sturm der Liga. So konnte der Dorfverein auch die Riesen wie Malmö FF, Hammarby, AIK oder Göteborg hinter sich lassen.

Mjällby – fast in der vierten Liga, jetzt Meister

Vor neun Jahren wäre Mjällby fast in die vierte Liga abgestiegen, konnte sich aber gerade noch retten. Dann folgten zwei Aufstiege hintereinander und die Etablierung in der ersten Liga. Und das mit einem Mini-Budget von gerade einmal 7,6 Millionen Euro. Das ist selbst für schwedische Verhältnisse mickrig.

Woran liegt es also, dass Mjällby die Liga dermaßen aufmischen konnte? Der Vereinsvorsitzende Emeus sieht die Gründe vor allem in den Dingen, die nicht mit Geld gekauft werden können: Teamgeist, Leidenschaft, Spielvorbereitung. Immer wieder wird auch das inzwischen beinahe schon legendäre Wohnheim angeführt, in dem mehreren Spieler zusammenleben. Mittelfeldspieler Elliot Stroud sagte gegenüber der BBC: „Wenn wir nichts zu tun haben, grillen wir, kochen zusammen oder hängen ab.“ So entsteht ein Team, das diesen Namen auch verdient.

Am Montag, 20.10., gewann Mjällby das Auswärtsmatch gegen IFK Göteborg. Schon in der ersten Halbzeit stellten die Jungs aus Blekinge mit zwei Toren von Pettersson und Bergström die Zeichen auf Meisterfeier. Bis zum Schluss ließen sie nichts mehr anbrennen. Damit war der Verfolger Hammarby so weit distanziert, dass die Meisterschaft sicher war. Die Sensation war perfekt.

Kleiner Wermutstropfen, aber wirklich nur ein kleiner

Nur ein ganz kleiner Wermutstropfen mischte sich in die Freude. Als Meister nimmt Mjällby an der Champions-League-Qualifikation teil. Ein internationaler Gegner von Rang und Namen im kleinen Fischerdörfchen Hällevik? Das hätte doch was. Aber wahrscheinlich wird die UEFA da nicht mitspielen und Mjällby in ein anderes, größeres Stadion zwingen, das nicht ganz am Ende der Welt liegt.

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