Skåne Westküste

Helsingborg – die vielseitige Stadt am Öresund

Helsingborg - Blick auf den Stortorget

Mit der Fähre kommst du in Malmö oder Trelleborg an. Oder du bist über die Öresundbrücke von Dänemark nach Schweden gefahren. Jetzt soll es schnell weiter nach Småland, Göteborg oder noch weiter in den Norden gehen. Da bleibt eine Stadt nur allzu oft links liegen, obwohl sie wirklich einen Besuch wert ist: Helsingborg.

Helsingborg hat von allem etwas. Die Stadt am Öresund hat Wurzeln bis in die Wikingerzeit und ist zugleich sehr modern. Sie ist geprägt von Hafen und Industrie und lockt andererseits mit Stränden, Wäldern und Parks. Die prächtigen Steinhäuser in der Innenstadt wecken Großstadtflair, aber sobald man sie hinter sich lässt, macht Helsingborg eher den Eindruck einer überschaubaren Stadt.

Helsingborg: Blick auf die Dächer der Stadt

Helsingborg – eine hart umkämpfte Stadt

Helsingborg liegt strategisch extrem günstig. Nirgends ist der Öresund schmaler als hier. Nur 4 Kilometer entfernt befindet sich auf der dänischen Seite Helsingør. Diese Lage prägte die Stadt. Wer sie kontrollierte, hatte den Öresund unter Kontrolle. Bereits im 10. Jahrhundert gab es hier daher eine Festung. In den vielen Kriegen zwischen Dänemark und Schweden während des Mittelalters und der Frühen Neuzeit litt die Stadt schwer, da sie immer wieder hart umkämpft war.

1770 hatte die Stadt nur noch 1300 Einwohner – ein kleines Nest. Doch mit der Friedenszeit seit dem 19. Jahrhundert kam auch der Aufschwung. Heute ist Helsingborg mit immerhin knapp über 100.000 Einwohnern die neuntgrößte Stadt Schwedens. Sie ist ein Zentrum des Handels und verfügt nach Göteborg über den zweitgrößten Hafen.

Geprägt vom Meer

Das Meer prägt die Stadt bis heute. Immer ist es in Sichtweite. Mehrere Strände laden zum Entspannen, Spazieren und Baden ein. Am Stadtstrand „Tropical Beach“ stehen sogar Palmen. Da kann fast ein wenig Mittelmeerfeeling aufkommen.

Lohnenswert ist auch ein Spaziergang in den nördlichen Hafen – Norra hamnen. Dieser alte Frachthafen wurde zu einem modernen, lebenswerten Wohngebiet umgestaltet. Hier befinden sich die Symphonie und vor allem das auch äußerlich sehr spannende Dunkers Kulturzentrum.

Dunkers Kulturzentrum in Helsingborg
Moderne Architektur direkt am Wasser: das Dunkers Kulturzentrum in Helsingborg; Foto: Anna Nilsson / imagebank.sweden.se

Wendet man sich vom Hafen landeinwärts, kommt man zunächst über den Stortorget in die Innenstadt mit einer der längsten Fußgängerzonen Schwedens und einem wunderschönen Rathaus. Von hier aus geht es dann steil aufwärts über die Terrassentreppen zur alten Festung, die früher die Stadt und den Öresund überblickte und überwachte. Heute ist zwar nur noch ein Turm übrig, Kärnan. Aber was heißt hier nur? Wer vor diesem mächtigen, 35 Meter hohen Turm steht, bekommt rasch eine gute Vorstellung, wie riesig diese Festungsanlage einmal gewesen sein musste.

Mächtig: der Kärnan in Helsingborg

Entspannung in Wald und Park nördlich der Stadt

Ruhig und entspannt geht es nördlich von Helsingborg zu. Natürlich gibt es auch hier viele Strände. Bei einem Spaziergang im Wald Pålsjö Skog fühlt man sich zudem unendlich weit von jeder Großstadt entfernt.

Und noch ein wenig weiter nördlich wartet das Schloss Sofiero auf dich. Der Schlosspark wurde im Jahr 2010 zum schönsten in ganz Europa gewählt. Wer auf Rhododendron steht, ist hier mehr als richtig: Im Park gibt es mehr als 10.000 (!) Rhododendronbüsche. Aber der Park bietet noch so vieles mehr (was, das erfährst du hier in einem eigenen Beitrag über Sofiero).

Festungen, Strände, Kultur, Hafen, Wälder und Parks – Helsingborg ist vielfältig. Also: Bei der nächsten Fahrt Richtung Norden nicht mehr einfach links liegen lassen!

Helsingborg zählt für uns zu den 15 schönsten Städten Schwedens.

Beitragsbild: Bruno Möhler

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