Dalarna Schweden vor 500 Jahren

1520: Gustav Vasas Abenteuer in Dalarna, Teil 2

Gustav Vasas Abenteuer in Dalarna: Ansprache in Mora

Im November 2020 jährte sich zum 500. Mal das Stockholmer Blutbad. Gustav Eriksson (Vasa) überlebt, da er dem dänischen König misstraut und sich aus Stockholm fernhält. Von den Dänen verfolgt flieht er nach Dalarna, wo er hofft, den Widerstand gegen den Dänenkönig zu wecken. Er er- und überlebt mehrere Abenteuer, größeren Erfolg hatte er bisher aber noch nicht.

Weihnachten 1520 bis Jahresanfang 1521: Gustav Vasas Abenteuer in Dalarna, Teil 2

Nach der Enttäuschung in Rättvik, wo sich die Bewohner nicht gegen den dänischen und jetzt auch schwedischen König aufwiegeln ließen, setzt Gustav Vasa seinen Weg über den zugefrorenen Siljansee nach Mora fort. Er weiß, dass dies seine letzte Gelegenheit sein würde. Wenn er die Einwohner von Mora nicht auf seine Seite ziehen konnte, dann blieb ihm nur noch die Flucht in die Berge.

Sein Weg führt ihn auf den Tomthof im Dorf Utmeland, auf dem die Bauern Tomt Mats Larsson und dessen Frau Margit leben. Man hat ihm gesagt, dass er ihnen vertrauen könne, und er wird auch freundlich empfangen. Doch beide warnen ihn: Er werde hier überall gesucht. Dänen seien unterwegs und königstreue Dalkarlar, die ihn sofort den Dänen ausliefern würden, wenn sie ihn erwischen würden. Besonders vom Untervogt Nils Vestgöte solle er sich in Acht nehmen. Es gebe hier in der Gegend wohl niemanden, der mehr danach trachte, Gustav zu fangen.

Gustav Vasas Abenteuer in Dalarna
Gustav Vasa wird von Tomt Margit versteckt; romantisierendes Gemälde von Johan Fredrik Hoeckert (1860)

Mats arbeitet am nächsten Tag im Wald, während Margit in einem großen Bottich Weihnachtsbier zubereitet. Gustav schaut ihr zu und überlegt, wie er am besten zu den Mora-Bewohnern sprechen und zugleich überleben könnte. Plötzlich wird Margit unruhig. „Da kommen Leute auf den Hof“, zischt sie. „Dänische Häscher. Versteck dich!“ Rasch öffnet sie eine Luke im Boden der Stube, durch die Gustav in einen niedrigen und engen Keller steigen kann. Dann schiebt sie den Bottich auf die Luke, sodass sie nicht mehr sichtbar ist. Wenige Augenblicke stehen die Häscher im Haus und schauen sich um. „Wenn Gustav Eriksson hier auftaucht, dann ist es deine Pflicht, dies augenblicklich zu melden. Hast du verstanden?“ Sicher habe sie das, sagt Margit und nickt. Die Männer gehen wieder, Margit rückt den Bottich von der Luke und lässt Gustav heraus. Ein weiteres Mal ist er gerade so davongekommen.


Ein Mord in kalter Winternacht

Der Untervogt Nils Vestgöte ist in einem Gasthaus in Mora abgestiegen, denn er hat den dringenden Verdacht, dass Gustav Eriksson (Vasa) bald hier auftauchen werde. Solange der Untervogt aber in Mora ist, kann sich Gustav nicht der Öffentlichkeit präsentieren und gegen Kristian II. aufwiegeln.

Verkleidet als Knecht streift Gustav durch Mora und kundschaftet den Ort aus. Aber er wird erkannt. Von Rasmus Jute. Einem Dänen. Es ist ein freudiges Wiedersehen, denn obwohl Rasmus gebürtiger Däne ist, so hat er doch für Sten Sture gekämpft – zusammen mit Gustav. Und wie der Zufall es will, ist auch er im gleichen Gasthaus abgestiegen wie Nils Vestgöte. Abends verstecken sich beide in Rasmus‘ Zimmer und warten, bis Ruhe im Gasthaus eingekehrt ist. Sie schleichen zur Tür des Untervogts, öffnen sie leise und schlüpfen hinein. Am nächsten Morgen wird Nils Vestgöte erstochen in seinem Bett aufgefunden…

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