Verlässt du Nordstan durch den nördlichen Ausgang, gelangst du zur Oper. Sie liegt direkt am Wasser; ihre architektonische Gestaltung erinnert an ein Schiff. Wie gesagt: Göteborg ist eine Stadt des Meeres.
Warum sie also nicht vom Wasser aus entdecken? Nur wenige Meter von der Oper entfernt befindet sich ein Kajakverleih. Von hier kann man angetrieben von eigener Muskelkraft über den Fluss Göta älv und dann in den Wallgraben paddeln. So wird Sightseeing zum sportlichen Abenteuer, denn im Hafenbereich kann das Wasser unruhig sein. Wer die Stadtrundfahrt vom Wasser aus etwas geruhsamer angehen möchte, der wählt die die geführten Touren mit den sog. Paddan-Booten, die am Kungsportsplatsen starten.
Das neue Göteborg entsteht
Aber bleiben wir noch ein wenig in der Nähe der Oper. Der Platz zwischen Nordstan und Oper ist aktuell eine Baustelle. Nicht die einzige in der Stadt. Rund um den Hauptbahnhof und unter der Götaälv-Brücke verändert die Stadt gerade ihr Gesicht. Im Rahmen des Megaprojekts Älvstaden wächst ein neues Göteborg heran. Mitten in der Stadt sollen tausende neue Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen. Zugleich soll der Verkehr in und durch die Stadt neu gestaltet werden – mit neuer Brücke, einer Seilbahn, vielen Radwegen …
Göteborg ist eine Stadt der Veränderung.
Als die Stadt zu Beginn des 17. Jahrhunderts von König Gustav II Adolf gegründet wurde, sollte sie eine starke schwedische Festung in einer seit Jahrhunderten von Norwegen, Dänemark und Schweden umkämpften Region sein.
Zugleich war Göteborg von Anfang an Schwedens Tor zur Nordsee und damit zur Welt. Im 18. Jahrhundert blühte die Stadt durch den Handel auf. Die Schiffe der Ostindischen Handelskompanie fuhren bis nach China und brachten von dort Porzellan, Tee und andere wertvolle Güter mit. Der Dreimaster „Götheborg“ sank Mitte des 18. Jahrhunderts kurz vor der Ankunft in seinem Heimathafen. Ein nahezu originalgetreuer Nachbau des prächtigen Schiffs kann heute an Pier 4 am Nordufer des Göta älv bewundert werden.
Von der Industriestadt zur nachhaltigen Metropole
Während der Industrialisierung wandelte sich Göteborg zur Industrie- und Arbeiterstadt. Große Weltunternehmen wie Volvo und SKF wurden gegründet, Werften prägten das Stadtbild. Mit der Schließung der Werften verschwand ein Teil der Industrie – zumindest aus der Innenstadt. Industriegebiete am Wasser wurden in Wohngebiete verwandelt. Jetzt also der nächste Schritt des Wandels: In den nächsten Jahren und Jahrzehnten soll sich Göteborg weiter verändern, hin zu einer topmodernen Metropole des Nordens.
Die Stadt wird wachsen. Die Natur wird dabei aber nicht zugeplastert. Sie wird Teil der Stadt bleiben – so wie sie es auch heute ist. Nicht grundlos führt Göteborg den Index der nachhaltigsten Reiseziele der Welt an. Nahezu 95% aller Hotels sind ökologisch zertifiziert, der öffentliche Nahverkehr fährt fast ausschließlich mit erneuerbaren Energien, Secondhand-Läden gibt es in Hülle und Fülle, gut ausgebaute Radwege erleichtern den Umstieg aufs Rad.
Du hörst lieber zu? Über Göteborg gibt es auch eine Folge in unserem Podcast:
Göteborg und Natur – das gehört zusammen
Aber das ist nicht alles: Die Natur spielt für die Stadt und für deren Bewohner eine außerordentlich große Rolle. Es lohnt daher sehr, die Parks, Wälder und Seen, das Meer und die vorgelagerten Schäreninseln aufzusuchen, wenn man Göteborg für sich entdecken möchte.
Die grüne Lunge der Stadt ist der Park Slottsskogen mit angeschlossenem Botanischen Garten. Im Osten grenzt das Naherholungsgebiet Delsjön an die Stadt. Im See kann man nicht nur herrlich baden, sondern auch mit dem Kanu entspannte Touren durch wunderschöne Natur machen. Etwas nördlich davon bei Utby locken Felsen zum Sportklettern, und im Vättlefjäll, das mit der Straßenbahn erreichbar ist, fühlt man sich ganz weit weg von der Großstadt. Und dann natürlich die Schären! Sie sind einfach ein Muss.
…
– Gehe Bouldern oder Klettern in der „#1 urban climbing city in the world“!
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