Reiseplanung

9 Fettnäpfchen im Schwedenurlaub und wie du sie vermeidest

Schweden und Deutschland – die beiden Länder liegen so nah beieinander, da wird man doch wohl gleiche Verhaltensweisen haben! Oder? Nein, so ist es nur zum Teil. Es gibt so einige Fettnäpfchen, in die man als Tourist treten kann, wenn man in Schweden Urlaub macht. Sie sind aber leicht zu vermeiden.

  1. Fettnäpfchen Nummer 1: Schuhe nicht ausziehen

Du besuchst einen Schweden, er öffnet die Tür seiner Wohnung oder seines Hauses, ihr begrüßt euch fröhlich und du trittst ein … Zack! Du bist nicht nur ein-, sondern auch gleich noch in ein großes Fettnäpfchen getreten. Denn in Schweden ist es üblich, die Schuhe vor der Haus- bzw. Wohnungstür auszuziehen. Alles andere gilt als unhöflich.

Da sich dies in Deutschland aber auch mehr und mehr durchsetzt, wird das Risiko, in dieses Fettnäpfchen zu treten, immer geringer.

Fettnäpfchen Nummer 1: Schuhe nicht ausziehen
So fein aufgereihte Schuhe sieht man gewöhnlich vor schwedischen Haustüren und nicht wie hier am Strand.
  1. Typisch deutsch: zu laut sein

Die Schweden sind meist zurückhaltend (wenn sie nicht gerade beim Mittsommerfeiern oder bei der kräftskiva (Krebsfest) sind…). Am Strand, im Park oder am See laut rumzubrüllen, passt da nicht dazu. Für viele Schweden ist das vor allem eins: typisch deutsch.

  1. Ebenfalls typisch deutsch: alles besser wissen

Das deutsche Wort „Besserwisser“ hat es nicht nur ins Englische, sondern auch ins Schwedische geschafft. Und ein solcher wird in Schweden gar nicht gerne gesehen. Vielmehr ist das sog. Jantelagen („Jantegesetz“) entscheidend. Dabei handelt es sich um ein ungeschriebenes Gesetz, das besagt, dass keiner mehr gelten oder sich wichtiger fühlen soll als andere. Auch hier gilt also: Zurückhaltung ist Trumpf.

  1. Böses Fettnäpfchen: drängeln

Du merkst schon, es wiederholt sich etwas: Mit Zurückhaltung kommt man in Schweden weit. Drängeln und Stressen sind hingegen gar nicht gern gesehen.

Manchmal scheint es so, als würden die Schweden gerne Schlange stehen. Mit einer Engelsgeduld stehen sie an der Supermarktkasse, während die Kassiererin ein kleines Pläuschchen mit einer Kundin hält. In vielen Geschäften und Ämtern musst du eine Nummer ziehen („kölapp“) und dann warten, bis du an der Reihe bist. Drängeln geht nicht.

Am besten ist es – wenn du eher ein ungeduldiger Mensch bist –, du lernst von Anfang an, dich in der Schlange zu entspannen. Dann bist du einen großen Schritt näher an der angenehmen schwedischen Gelassenheit.

  1. „Sie, Herr Nilsson, könnten Sie bitte …“

Ein solcher Satz löst Befremden aus, auch wenn du ihn noch so höflich meinst. In Schweden duzt man sich und nennt sich beim Vornamen. Die Schüler duzen ihre Lehrer, die Angestellten ihre Chefs.

Doch Vorsicht, ein weiteres Fettnäpfchen! Wenn dir einmal der schwedische König über den Weg laufen sollte (zugegeben, die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch), dann gebietet es die Höflichkeit, ihn zu siezen. Es sind eben doch nicht alle Menschen gleich … 😉

Die Du-Reform prägt Schweden und die schwedische Gesellschaft
  1. Die Schweden mit den viel reicheren Norwegern vergleichen

Falls es dich wirklich interessiert, weshalb die Norweger um so vieles reicher sind als die Schweden, hier die kurze und knappe Antwort: Norwegen hat Öl.

Aber frag dies keinen Schweden! Bis zur norwegischen Unabhängigkeit 1905 wurde das Land der Fjorde in Personalunion mit Schweden regiert und auch danach betrachteten es viele Schweden als eine Art kleiner Bruder. Und wenn der kleine Bruder einen plötzlich überflügelt … Jeder, der einen kleinen Bruder hat, der weiß, wovon ich spreche.

  1. Mit dem eigenen Messer in die Butter

Ihr sitzt zusammen, esst zu Abend, du fragst nach der Butter, dein schwedischer Gastgeber reicht sie dir. Und was machst du? Du gehst mit deinem Messer in die Butter, um sie anschließend auf deinem Brot zu verstreichen. Und drin bist du im Fettnäpfchen!

Die Schweden benutzen spezielle Buttermesser, um mit diesen die Butter auf dem Brot zu verstreichen. Das eigene Messer hat also nichts in der Butter verloren. Diese schönen, hölzernen Buttermesser sind übrigens auch ein nettes Mitbringsel. Wobei ich feststellen musste, dass sie bei beschenkten Deutschen oft ein tristes Dasein in der Besteckschublade fristen, da die neuen Besitzer einfach nicht verstehen wollen, wozu man ein eigenes Buttermesser brauchen sollte…

  1. Müll liegen lassen

Das Jedermannsrecht („allemansrätten“) erlaubt jedem den freien Zugang zur Natur. Jeder darf sich dort – solange es sich nicht um Privatgrund handelt – frei bewegen und auch eine Nacht im Zelt verbringen. Doch dieses Recht bringt auch Pflichten mit sich: Die Natur darf nicht ge- und schon gar nicht zerstört werden. Müll muss daher unbedingt wieder mitgenommen und entsprechend entsorgt werden. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Natur Schwedens auch weiterhin bleibt, was sie ist: wunderschön!

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  1. Alkohol in der Öffentlichkeit trinken

Die Schweden sind durchaus ein trinkfreudiges Völkchen. Aber nur im Privaten oder in einer Bar bzw. einem Club. Auf Marktplätzen und in den meisten Parks ist es hingegen verboten, Alkohol zu konsumieren. Wer dagegen verstößt, muss mit saftigen Geldbußen rechnen.

Wie du siehst, ist es kein Hexenwerk, sich in Schweden angemessen zu verhalten. Entscheidend ist die Umsicht. Wenn du auf andere und auf die Natur Acht gibst und dich selbst nicht zu wichtig nimmst, dann klappt’s auch mit den Schweden.

Bist du schon mal in Schweden in ein Fettnäpfchen getreten? Teile deine Geschichte gerne mit uns und hinterlasse einen Kommentar!

  1. Anette Elsner

    Hallo, am 8.07.21 fahren wir via Kiel nach Göteborg . Kann man in Kiel irgendwo einen Termin für einen Corona Antigentest buchen ?
    Vielen Dank!

  2. Frauen (oder auch Männern) die Tür aufzuhalten ist in Schweden eigenartigerweise ein peinlicher Faux-pas

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