In jedem Land gibt es typische Dinge, von denen die einen sagen, man muss sie unbedingt gesehen, erlebt, gegessen oder getrunken haben, wohingegen andere da nur den Kopf schütteln können. Wir haben drei Dinge zusammengestellt, die jeder Schwedenbesucher gegessen haben sollte. Oder doch nicht?
1. Blodpudding
Blutpudding? Das klingt nach Graf Draculas Leibspeise, aber gewiss nicht lecker. Will man beim Schlachten aber alles verarbeiten, dann bleibt am Schluss eben noch Blut übrig. Das frische Blut wird mit Mehl, Sirup und Speck vermengt und dann gebacken. Hinzu kommen noch Gewürze wie Majoran oder Zimt, und fertig ist der Pudding aus Blut.
2. Janssons frestelse
Janssons Versuchung – aber wer zum Teufel ist Jansson und warum will er dich versuchen? So genau weiß das keiner. Möglicherweise steckt der Opernsänger Per Adolf Janzon (1844-1889) dahinter, der des Öfteren zu diesem Gericht kombiniert mit massenhaft Bier und Schnaps eingeladen haben soll. Genauer hingegen weiß man, was hineingehört. Und das ist gar nicht so viel, weshalb Janssons frestelse auch schnell zubereitet ist: Anchovis, Kartoffeln, Zwiebeln; das alles kommt in eine Auflaufform, wird mit Sahne übergossen und mit Paniermehl überbacken. Fertig ist die Versuchung – zumindest für alle, die es salzig mögen.
3. Surströmming
Dieses Essen ist legendär. Oder besser gesagt sein Geruch. Manche müssen sich augenblicklich übergeben, wenn sie diesen Hering riechen, man soll die Dosen nur außerhalb des Hauses öffnen und auf keinen Fall mit der Kleidung in Berührung bringen. Sonst kann sie aufgrund des Gestankes weggeschmissen werden. Und das wegen Hering? Nun ja, zumindest wegen vergorenem Hering. Denn das ist surströmming. Der Hering gärt zunächst in einer Salzlake, ehe er in Konserven verpackt wird, in denen er weiter fröhlich vor sich hingärt. Das macht er so intensiv, dass sich sogar der Deckel wölbt. Hmm, lecker. Da der Fisch so aber perfekt konserviert ist, war er lange Zeit beim Militär äußerst beliebt.
Kleine Anekdote: 1981 wurde einer Mieterin in Köln fristlos gekündigt, nachdem sie im Treppenhaus surströmming-Brühe verspritzt hat. Im Urteil heißt es: „Dass der üble Geruch der Fischpökelbrühe das für die Mitbewohner des Hauses zumutbare Maß bei weitem übersteigt, davon hat sich die Kammer selbst überzeugt, als die Beklagten im Termin eine Büchse im Sitzungssaal öffneten.“[1] Na dann – Mahlzeit!
[1] http://db.mietgerichtstag.de/tl_files/Dateien/Mietgerichtstage/2005/pfeifer.pdf
Drei Dinge, die du in Schweden getrunken haben musst – oder doch nicht?
Drei Dinge, die du in Schweden erlebt haben musst – oder doch nicht?