Schweden vor 500 Jahren

1520: Dem Sieg so nah – der Kampf bei Uppsala

Schweden vor 500 Jahren - der Kampf bei Uppsala

Schweden vor 500 Jahren: Nach dem Tod Sten Stures ist der dänische König Kristian II. auf dem Vormarsch. Symbolträchtig: der Kampf bei Uppsala. Viele schwedische Adlige wechseln die Seite. Kristina Nilsdotter, die Witwe Sten Stures, bleibt aber standhaft.

1520:

6. März: Der Reichsrat wechselt die Seiten

Die Aristokraten des schwedischen Reichsrats geben klein bei. Während die dänischen Truppen rasch vorrücken und sich Stockholm nähern, unterwerfen sie sich auf einem Treffen in Uppsala dem dänischen König. Sie wollen ihn später, wenn der Krieg vorüber ist, als ihren König anerkennen. Im Gegenzug erhalten sie politische Amnestie für die Zeit, als sie gegen die Dänen kämpften, und ihre Burgen zurück, wenn sie erobert worden waren. Lieber einen fremden König über sich, als tot, im Gefängnis oder ohne eigene Burg – diese Überzeugung scheint sich bei fast allen durchgesetzt zu haben.

Nur Kristina Nilsdotter aus dem Hause Gyllenstierna bietet Kristian II. trotzig die Stirn. Und mit ihr einige treue Sture-Anhänger. Finnland steht nach wie vor unter ihrem Einfluss. Ebenso manche Schlösser: Kalmar hält den Dänen noch Stand, Västerås, Nyköping. Boten berichten zudem von einem neuen Bauernheer, das sich in Dalarna zusammengefunden hat. Noch ist nicht alle Hoffnung gefahren.

6. April: dem Sieg so nah – der Kampf bei Uppsala

Sie haben schon gefeiert. Sie haben schon geplündert. Sie waren dem Sieg so nah.

Es ist Karfreitag. Der Winter ist zurückgekehrt. Im Schneefall greifen Soldaten aus Stockholm im Verbund mit einem Bauernheer die Dänen bei Uppsala an. Die dänische Kavallerie kann sich im Schneetreiben nicht formieren und die Handfeuerwaffen der Soldaten werden ständig nass. Endlich können die Schweden ihre Stärken im Nahkampf ausspielen. Endlich haben ihre schweren Äxte mal einen Vorteil. Die Dänen werden zurückgetrieben. Die Schweden siegen.

Plündernd ziehen sie über das Schlachtfeld. Einem gefallenen Soldaten kann man schließlich noch so einiges abnehmen. Es wird getrunken, gefeiert. Und dabei bemerken sie nicht, dass sich die eigentlich schon geschlagenen Dänen reorganisieren. Und dann schlagen die Dänen mit aller Macht zurück. Die vom angeblichen Sieg berauschten Bauernsoldaten werden niedergemacht. Das Heer geht unter.

Damit zieht sich die Schlinge um Stockholm enger. Kristina aber hält weiterhin tapfer Stand. Daran ändert sich auch nichts, als die Nachricht eintrifft, dass die dänische Flotte sich auf den Weg nach Stockholm gemacht hat. Sobald das Eis auf dem Meer geschmolzen sein wird, wartet die nächste entbehrungsreiche Belagerung auf die Stadt und ihren Einwohner.

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