Geschichte Schweden vor 500 Jahren

1520: Die verhängnisvolle Schlacht auf dem Eis des Åsunden

Schweden vor 500 Jahren - die Schlacht auf dem Åsunden

Schweden vor 500 Jahren – der Krieg zwischen dem dänischen König Kristian II. und dem schwedischen Reichsverweser Sten Sture dem Jüngeren geht in die entscheidende Phase. Bei Bogesund, dem heutige Ulricehamn, treffen die Heere auf dem zugefrorenen See Åsunden aufeinander. Es wird eine kurze, aber verhängnisvolle Schlacht.

1520:

19. Januar: eine verhängnisvolle Kugel über dem Eis des Åsunden

Sie kommen von Süden übers Eis. Es sind tausende Soldaten. Nicht nur Dänen, sondern auch Franzosen, Schotten, Brandenburger, Sachsen und von auch immer her. Söldner im Auftrag des dänischen Königs.

Sten Sture beobachtet das näherrückende Heer. Auch wenn er Kristian II. verabscheut, muss er ihm Respekt zollen. Nicht nur wegen der Hartnäckigkeit des Dänenkönigs, der so leicht nicht seinen Anspruch auf den schwedischen Thron aufgibt. Sondern vor allem wegen den taktischen Überlegungen. Mitten im kältesten Winter hat er seine Truppen in Bewegung gesetzt. Während eine kleinere Armee nach Småland zieht, bewegt sich der Haupttrupp unter Führung des Otto Krumpen durch Västergötland. Die Seen sind zugefroren, sodass die große Armee deutlich leichter und schneller vorankommt. Außerdem können die Schweden nicht die Wälder für Barrikaden und Hinterhalte nutzen. Das fehlende Laub auf den Bäumen spielt den Dänen in die Hände.

Aber nicht nur das: Dort kommen sie anmarschiert und geritten. Kanonen werden übers Eis gezogen. Gepanzerte Harnische und Helme glänzen in der Wintersonne. Die gut ausgebildeten Soldaten tragen lange Piken, Schwerter und hier und da sogar Handfeuerwaffen. Was können da die schlecht ausgebildeten schwedischen Bauernsoldaten mit ihren Speeren, Äxten und Armbrüsten schon ausrichten?

Aber Sten Sture ist nicht gewillt, die Dänen einfach durchmarschieren zu lassen. Hier am steilen nördlichen Ufer des Sees Åsunden in der Nähe des Städtchens Bogesund will er sich den Dänen entgegenstellen. Seine Bauernsoldaten haben Barrikaden errichtet; zahlenmäßig können sie mit den Dänen mithalten. Und sie hören auf ihn. Das weiß Sten.

Bogesund (Ulricehamn) am Åsunden
Bogesund (Ulricehamn) am Åsunden um 1700
Die Schlacht auf dem Åsunden beginnt – und währt nicht lang.

Das dänische Heer geht in Gefechtsstellung. Die winterliche Sonne bringt das Eis auf dem See zum Glitzern. Es ist windstill. Für einen Moment ist alles still. Dann fällt der erste Kanonenschuss. Die Schlacht beginnt. Sie wird nicht lange andauern.

Sten Sture gelingt es gerade einmal, die ersten Befehle zu brüllen, da spürt er einen höllischen Schmerz im Bein. Er wird umhergewirbelt, bleibt liegen. Seine Männer sind sofort bei ihm. Als sie erkennen, was geschehen ist, schleppen sie ihn eilig vom Schlachtfeld. Eine kleinere Kanonenkugel hat Stens Bein zerschmettert. Er kann den Kampf nicht länger anführen. Und ohne seinen Anführer verliert das schwedische Bauernheer schnell die Ordnung. Es löst sich auf, alle fliehen. Die Dänen haben haushoch gewonnen.

Sten Sture wird auf einen Schlitten gelegt. Schnellstmöglich muss er zurück nach Stockholm. Das Bein sieht schlimm aus. Aber der Weg vom Åsunden bis nach Stockholm, wo seine Frau auf ihn wartet, ist lang. Verdammt lang.

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