Sten Sture kommt seinem Ziel näher. Gustaf Trolle, der Erzbischof und Stens Erzfeind, wird offiziell als „schändlichster Verräter des Reichs“ betitelt. Aber schon ist der dänische König unterwegs, um dem Erzbischof beizustehen.
1517:
1. Januar: Schwedens schändlichster Verräter
Zwar hat Gustaf Trolle noch nicht kapituliert und harrt weiterhin auf seiner Burg aus. Sten Sture kann aber trotzdem zufrieden sein. Das frisch begonnene Jahr lässt sich gut an. Auf dem Reichstag, der gerade in Arboga stattfindet, erhält er von den Anwesenden die Unterstützung, Almare Stäket auch weiterhin zu belagern. Jetzt sind nicht nur die Großen des Reichs anwesend, hier sind alle Stände versammelt: die wichtigen Bischöfe, der hohe Adel, aber auch Bürger, Bergleute und Bauern. Und sie alle versammeln sich hinter dem Reichsverweser. Von Gustaf Trolle wird hier nur als dem „schändlichsten Verräter des Reichs“ gesprochen.
Nun ist der Moment gekommen, an dem Sten Sture seine milde Seite gefahrlos zeigen kann. Er verspricht dem Erzbischof freies Geleit, wenn er die Burg freiwillig räumt. Freilich lehnt Trolle ab – auch das hat Sten einkalkuliert. Jetzt steht er als der Milde und auf Frieden Ausgerichtete da, wohingegen Trolle erneut zeigt, dass er an keiner Lösung interessiert ist. Der Erzbischof wartet noch immer auf die Unterstützung seiner dänischen Freunde.
Mai: Die dänische Flotte verlässt Kopenhagen
Gefahr ist im Verzug. Boten vermelden, dass eine große Kriegsflotte Kopenhagen verlassen hat und in die Ostsee segelt. Über 3000 Soldaten sollen an Bord sein. Die Flotte steht unter dem Befehl des erfahrenen und gefürchteten Søren Norby und des Joakim Trolle, niemand anderem als der Onkel des schwedischen Erzbischofs. Was ihr Ziel ist, ist offensichtlich. Flammt der Krieg mit Dänemark wieder auf?
Juli: Proklamation des dänischen Königs
Eine Abschrift einer Proklamation des dänischen Königs an das schwedische Volk erreicht uns. Kristian II. ist der einzige rechtmäßige Herrscher über Schweden, steht darin. Zudem, dass der Angriff auf Almare Stäket ein unverzeihlicher Fehler sei, weshalb der Bann, den der Erzbischof von Lund (Teil von Dänemark) über die Angreifer ausgesprochen hat, volle Legitimation hat.
Sten Sture hat nun nicht nur den mächtigen dänischen König mit seiner Söldnerarmee gegen sich, sondern auch die katholische Kirche. Und Gustaf Trolle hält der Belagerung noch immer stand. Hat sich das Blatt schon wieder gewendet?
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