Schweden vor 500 Jahren

1514: Unruhe zieht auf – Gustaf Trolle mischt mit

1514: Unruhe zieht auf - Gustav Trolle

Schweden vor 500 Jahren: Viele entscheidende Figuren haben bereits die Bühne betreten – Sten Sture, Kristina Nilsdotter, Erik Trolle, König Kristian II. Fehlen noch Gustaf Trolle und Gustav Vasa. Während Letzterer noch etwas auf seinen großen Auftritt warten darf, tritt nun Gustaf Trolle auf die Bühne.

1514: Unruhe zieht auf

Die ersten zwei Jahre, in denen Sten Sture das Amt des Reichsverwesers ausführt, sind verhältnismäßig ruhig. Die Adligen sind des Kriegs müde, der neue dänische König ist zunächst damit beschäftigt, die Herrschaft zu übernehmen und sich feierlich in Norwegen und Dänemark zum König krönen zu lassen. Sten Sture baut seine Macht aus, festigt die Unterstützung seiner Verbündeten und ist bemüht, die unterschiedlichen Interessen innerhalb des Hochadels auszubalancieren.

Er besitzt mehrere prächtige Schlösser in Schweden. Doch eines liegt ihm dabei besonders am Herzen, obwohl es klein und im Vergleich zu den anderen unscheinbar ist: das kleine Jagdschloss Eksjöhovgård, das auf einer kleinen Insel im gleichnamigen See in Småland steht.

Eksjöhovgård in Småland
Das kleine Schloss Eksjöhovgård in Småland nach Erik Dahlberghs Chronik aus dem 17. Jh.

Aber die ruhigen Zeiten sind schnell vorbei. Irgendwann im Jahr 1514, man weiß nicht genau wann, tritt der schwedische Erzbischof Jakob Ulfsson zurück. Er ist über 80 Jahre alt und mag daher nicht mehr. 46 Jahre lang stand er an der Spitze der katholischen Kirche in Schweden. Maßgeblich war er an der Gründung der Universität in Uppsala beteiligt. Auch brachte er den Buchdruck nach Schweden. Ein großer Mann, der nun einsieht, dass seine Zeit vorbei ist. An sich ist der Rücktritt nichts Besonderes. Für Sten Sture bedeutet er aber Unheil.

Der Erzbischof spielte schon zu Zeiten Sten Stures des Älteren die Rolle des Widerparts. Er stand auf Seiten des dänischen Königs und galt daher nie als Unterstützer Sten Stures des Jüngeren. Als er nun abtritt, schlägt er einen Nachfolger vor: Gustaf Trolle. Der Sohn des Erik Trolle. Desjenigen also, den Sten Sture aus dem Amt des Reichsverwesers herausgedrängt hat.

Gustaf Trolle ist Sten Sture nicht unähnlich: jung, machtbewusst, wenn nicht sogar machtgierig, Kompromissbereitschaft zählt nicht gerade zu seinen Stärken. Und er will Revanche nehmen für die Herabsetzung, die Sten Sture seinem Vater angetan hat.

Unruhige Zeiten beginnen.

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