Was wäre ein Land mit der schönsten Natur und einer wundervollen Hauptstadt, wenn die Menschen unwürdige Gastgeber wären? Wahrscheinlich kein Land, in das viele wieder und wieder reisen. Die Schweden sind aber gute Gastgeber. Möglicherweise etwas zurückhaltend, aber stets freundlich, hilfsbereit und immer mit einem Lächeln im Gesicht. Und die Freundlichkeit wirkt dabei nicht aufgesetzt, sondern ehrlich!
Fern aller Pauschal-Urteile: Die meisten Schweden sind freundliche Menschen
Natürlich stoßen Pauschalurteile über den Charakter einer Nation hier wie bei jedem anderen Land schnell an gewisse Grenzen. Selbstverständlich gibt es die unfreundlichen, gestressten, argwöhnischen, neidischen Schweden. Aber sie prägen eben nicht das Gesamtbild. Diese Leute gehen unter zwischen all den freundlichen, lächelnden und offenen Menschen, die unser Bild von Schweden formen. Sowohl als Tourist als auch als ein in Schweden lebender Deutscher habe ich die entspannte Art der Menschen (Stichpunkt: „Det ordnar sig“) zu schätzen gelernt. Ebenso den angenehmen Charakterzug, sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen (Stichpunkt: „lagom“), und die Fähigkeit, kräftig, fröhlich und schön zu feiern – egal zu welcher Jahreszeit.
Was ist schon ein Land ohne seine Bewohner?
Wenn die Natur und die Städte die Grundzutaten sind, dann ist die herzliche Art der Schweden das Gewürz, das aus einem Land ein Wohlfühlland macht. Spürbar wird dies bei einem Flug von Schweden nach Berlin oder – schlimmer noch – nach Nürnberg. In Schweden wurde man freundlich verabschiedet und in Deutschland wird man von einer schnoddrigen Berliner Schnauze oder der grundmürrischen Art der Mittelfranken empfangen. Da möchte man dann am liebsten gleich wieder kehrtmachen und sagen: „Hej! Jag är tillbaka!“
Beitragsbild: Caroline Romare / imagebank.sweden.se